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Wie gut war die gute alte Zeit?
 (Erinnerungen an die Zeit, als das SUB noch NoP hieß)

„Needles or Pins“ – ein Name, der nicht nur Klient_innen schwer von der Zunge ging, ist der Name, der 1996 für das EU-Projekt gefunden wurde, das auf die Beschäftigung von Suchtkranken abzielte. Die Legende sagt, dass ein international verständlicher Titel in letzter Minute gefunden werden musste, woraufhin man sich des Songs „Needles and Pins“ entsann und ihn entsprechend umwandelte. Ich kam 1999 als Trainer ins Projekt und die Jahrtausendwende begann für die Mitarbeiter_innen mit großer Unsicherheit: Lange war unklar, ob das Projekt in die nationale Regelförderung kommen würde. Das Aufatmen war groß, als das Okay vom AMS Wien kam und neue Mitarbeiter_innen eingestellt wurden.

Die Arbeit begann mit Sesselzusammenbauen und Angebote-Entwerfen. Schließlich boten wir neben der Betreuung und Behandlung Kurse an: Drei Monate dauerte der Berufsorientierungskurs mit täglicher Anwesenheit, vier Wochen das Training der Schlüsselqualifikationen. Im Sinne der Ressourcenaktivierung erarbeiteten die Teilnehmer_innen ein kreatives Projekt, das sie schließlich vor Publikum präsentierten: Theaterstücke, Ausstellungen, Lesungen, Musikdarbietungen. Viel Großartiges entstand und auch wenn oft improvisiert werden musste: Keine Präsentation musste je völlig abgesagt werden.

Die Finanzierung war immer großes Thema, die Angebote mussten laufend angepasst werden. Was war das NoP nicht alles und was haben wir nicht alles angeboten: psychologische Testungen, Coachings, Verkaufstrainings, eine virtuelle Firma, Computerkurse. Immer wieder standen wir vor dem Aus, doch immer wieder konnten wir die Fördergeber doch von der Sinnhaftigkeit des Konzepts „Alles unter einem Dach“ überzeugen. Geholfen hat uns dabei auch eine Evaluation des SORA-Instituts aus dem Jahr 2003, die uns bescheinigte, gute Arbeit zu leisen – mit einer Zielgruppe, die teilweise von den Interviewer_innen aus Furcht nicht aufgesucht werden konnte. Möglich war das alles, weil im NoP immer ein innovatives, flexibles und lernbereites Team arbeitete, das auch in schwierigen Zeiten zusammenhielt: Als Mitte der 2000er-Jahre wieder einmal das Ende sehr real drohte, verließ keine einzige Mitarbeiter_in das schlingernde Schiff – und das NoP konnte letztendlich wieder volle Fahrt aufnehmen.

Die Namensänderung erfolgte mit der generellen Neubenennung der Standorte. Ein bisschen wurde damit auch eine neue Ära eingeläutet: Das NoP/SUB war erwachsen geworden. Doch bis heute hat es nichts an Innovationskraft und Einzigartigkeit eingebüßt.

Martin Weber, psychosozialer Mitarbeiter im Verein Dialog, ehemaliger Hausleiter NOP

Verein Dialog

Hegelgasse 8/11, 1010 Wien

+43 1 205 552

office@dialog-on.at

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